Es war unsere erste Kreuzfahrt-Gruppenreise seit Beginn der Pandemie und ich konnte es kaum erwarten, bis es endlich losging. Ein unglaubliches Gefühl, dies nach so langer Auszeit wieder machen zu können. In Summe waren wir 29 Personen die auf die Reise gingen, um den Atlantik mit dem Kreuzfahrtschiff zu überqueren.
Voller Freude startete unsere Gruppe am 25. August um 8 Uhr früh mit dem Bus in Neuenstadt zum Bahnhof in Würzburg. Von dort reisten wir im ICE direkt und sicher nach Hamburg, wo uns ein Shuttlebus das letzte Stück zu unserem Schiff brachte. Nur wenige Minuten später durften wir bereits auf die Mein Schiff 1 zum Einchecken.
Als wir am Abend ablegten und durch den Hamburger Hafen Richtung Nordsee fuhren während das Lied „Große Freiheit“ von Unheilig über die Lautsprecher erklang, hatte selbst ich als Reiseprofi etwas Pipi in den Augen.
Unseren ersten Tag auf See hat unsere Gruppe mit gutem Essen und aufs Meer Schauen genossen. Das Frühstück mit frisch gebackenem Brot ist ein toller Start in den Tag und das Buffet im Restaurant Ankelmannsplatz oder im Atlantik Restaurant schmeckt mit Blick auf die Wellen neben dem Schiff nochmal so gut. Ich liebe es, an Bord die Vielseitigkeit der unterschiedlichen Restaurants zu kosten. Auch die Freundlichkeit des Personals in den Restaurants und des Housekeepings ist zu erwähnen. Ebenfalls ein Lieblingsort während dieser Reise: das Sportstudio und die schöne Sauna mit Meerblick.
Nach der zweiten Nacht an Bord konnten wir uns schon auf den ersten Landausflug in Schottland freuen. Die Hafenstadt Invergordon am Meeresarm Moray Firth begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein und blauen Himmel. Mit etwas Glück werden wir Nessie auf dem atemberaubenden See Loch Ness mit seinen wunderschönen Inseln entdecken. Auch märchenhafte Schlösser wie Cawdor Castle und Urquhart Castle wollen fotografiert und besucht werden. Wem das noch nicht genug, der kann sich einen leckeren schottischen Hochland-Whisky schmecken lassen.
Mit tollen Eindrücken im Gepäck ging es zurück auf unser schwimmendes Hotel der Mein Schiff 1. Auf uns warteten zwei Seetage und alle rechneten mit Langweile. Ganz im Gegenteil: Es war so viel geboten! Zum Beispiel gab es an Bord Vorstellungen von Komikern oder Lektoren, die über unsere nächsten Ziele Auskunft gaben.
Es ist unmöglich, hier alles aufzuzählen, was an Programm an Bord geboten wird. Fest steht: Wen auch immer ich aus unserer Reisegruppe traf, es war niemandem langweilig.
Mit einem Teil der Gruppe haben wir das bekannte Mein Schiff-Brot „Artisan“ gebacken. Ein toller Spaß! Die zwei Seetage vergingen wie im Flug. Jeder war in seinem persönlichen Urlaubsmodus.
Am 30. August fuhren wir mit unserer Mein Schiff 1 in den Hafen von Reykjavik ein – die nördlichste Hauptstadt der Welt. Reykjavik ist eine moderne europäische Stadt mit einer gemütlichen Altstadt, Grünanlagen und Museen, die sich gut zu Fuß erkunden lässt.
Nirgends auf der Welt ist man der Erdwärme so nah wie hier in Island. Bei einem Bad in der berühmten Blauen Lagune kann man sie sogar wortwörtlich hautnah spüren.
Gigantische Wasserfälle, Geysire, Gletscher und heiße Quellen haben wir auf unseren Ausflügen bestaunt. In den Wintermonaten kann man auch Polarlichter zu Gesicht bekommen. Island besitzt eine unglaublich spektakuläre Natur, die der Gewalt von den zwei Kontinentalplatten geschuldet ist: Europa und Amerika driften hier langsam aber sicher auseinander.
Hier war ich garantiert nicht zum letzten Mal! Ich träume davon, Island mit dem Motorrad zu bereisen.
Die Schiffsreise ging nun weiter Richtung Neufundland, Kanada. Auf uns warteten drei weitere Seetage, bis wir den nordamerikanischen Kontinent erreichen würden. Inzwischen fühlte sich unser Schiff schon ein bisschen wie unser Zuhause an.
Wer morgens früh schon um 7:00 Uhr an Deck war, konnte miterleben, wie das Schiff zum Leben erwachte: Dann waren die Mitarbeiter damit beschäftigt, alles sauber zu machen, die Liegen aufzustellen und die Deckpools von ihren Sicherheitsnetzen zu befreien, damit die Frühschwimmer ins Wasser steigen konnten. Ich habe morgens meine Runden auf dem Joggingpfad gedreht, konnte dabei die herrlichsten Sonnenaufgänge genießen und zu allem Glück sprangen um unser Schiff sehr viele Delphine herum.
An einem der Tage auf See konnten wir ein wirklich geiles Gruppenfoto auf dem Joggingpfad im hinteren Teil des Schiffes machen. Seht selbst!
Angekommen in Corner Brook, Neufundland, konnten wir wieder einmal mit der Sonne um die Wette strahlen. Ein traumhafter Tag wartete auf uns. Corner Brook bietet Besuchern wunderschöne Naturerlebnisse in der Umgebung wie zum Beispiel den Gros Morne Nationalpark und die Long Range Mountains.
Fußläufig erreichbar ist eine Anhöhe mit einem Monument von James Cook. Von dort oben hatten wir einen traumhaften Panoramablick auf Corner Brook, den breiten Wasserarm und die hügelige, satt grüne Landschaft.
Für den letzten Seetag habe ich mir etwas Besonderes für unsere Reisegruppe einfallen lassen und alle zu einem karibischen Cocktail-Mix-Event eingeladen. Zwei Mitarbeiter von TUI Cruises haben uns auf eine Reise durch die Welt der Cocktails mitgenommen: von Whisky Sour über White Russian und Planters Punch bis zur Pina Colada. Danach durften wir unsere Lieblingscocktails selbst mixen. Ein riesiger Spaß.
Nur etwa 550 km östlich der kanadischen Küste ist das schreckliche Unglück der Titanic passiert, erfahren wir, als unser Kreuzfahrtschiff die Provinz Nova Scotia erreicht. In Halifax wurden damals die geretteten Passagiere erstversorgt und dort befindet sich auch ein Friedhof mit Opfern der Schiffskatastrophe, den man besuchen kann.
Ich habe es bevorzugt, in der Nähe des malerischen Fischerdorfes Peggy`s Cove an der Küste entlang zu wandern. Ich liebe es einfach, in der Natur zu sein, und hier an der kanadischen Küste ist sie wirklich wunderschön und beeindruckend.
Aber auch in Halifax, einer geschichtsträchtigen Stadt, gibt es sehr viel zu entdecken. Besonders sehenswert ist die Altstadt, die zum Bummeln einlädt, sowie die Zitadelle, ein beeindruckendes, sternförmiges Bauwerk. Am Hafen kann man in den Sommermonaten viel kleine bunte Boote bestaunen. Kleine Cafés und Restaurants laden zum Verweilen ein.
Ein letzter Seetag wartete auf uns, bevor wir New York/ Bayonne erreichten. Ich spürte eine unglaubliche Vorfreude auf diese Wahnsinnsmetropole. New York begeistert mich jedes Mal aufs Neue.
Am frühen Morgen gegen 6:00 Uhr steuerte die Mein Schiff 1 auf die Südspitze von Manhattan zu. Der Kapitän hatte uns versprochen, dass wir ganz nah an der der guten Liberty vorbeifahren würden. Und genau so war es auch. Nein, es war sogar noch imposanter und beeindruckender als man es sich überhaupt vorstellen kann.
Nachdem der Kapitän seine Runde gedreht hatte, nahm er Kurs auf unseren Liegeplatz in Bayonne. Wir hatten den Atlantik überquert und die Stadt erreicht, die niemals schläft!
Der Einreiseprozess dauerte leider mehre Stunden, da nur wenige Immigration Beamte zu Verfügung standen. Das war anstrengend und auch echt nervig.
Umso schöner dann unser Landausflug zur Mittagszeit, auf dem wir den Finanzdistrikt und die Brooklyn Bridge besichtigten. Und damit neigte sich unser letzter Tag anBord dem Ende zu. Meine Frau Bianka und ich haben am letzten Abend noch einmal im Steak-Restaurant der Mein Schiff 1 gegessen und die hervorragende Fleischqualität genossen.
Beim Absacker an der TUI Bar haben wir viele aus unserer Gruppe noch einmal getroffen und die Gelegenheit genutzt, um Good-Bye zu sagen. Ein Teil der Gruppe flog am nächsten Tag zurück nach Deutschland, während andere – so wie meine Frau und ich – noch einige Tage in New York anhängen wollten.
Meine Tipps für euren Städtetrip nach New York verrate ich ech hier.