Das Camp liegt am Rande der Namib, der ältesten Wüste der Welt, und besteht aus kleinen Bungalows, die mit einigem Abstand voneinander auf die roten Dünen gebaut wurden. Unser Fahrer (Ranger) hatte viel auf dem Kasten und konnte den Sternenhimmel, die dort lebenden Tiere und Pflanzen erklären. Als es ans Schlafen ging, habe ich mein Bett auf die Terasse meines Bungalows gezogen (die umzäunt ist – die einzige Gefahr stellen hier möglicherweise Giftschlangen dar…) und unter dem Sternenhimmel geschlafen. Vom Dune Star Camp aus konnte ich am nächsten Morgen einen Rundflug in einer kleinen Propellermaschine über die Dünen nach Swakopmund an der Küste unternehmen und Sossusvlei und die Dünenlandschaft aus der Vogelperspektive erleben.
Wer noch nie in der Wüste war, kann nicht begreifen, welche Faszination von tonnenweise Sand und knochentrockener Erde ausgeht! Sossusvlei ist eine Salz-Lehm-Ebene, umgeben von gigantischen Sanddünen und befindet sich inmitten des größten Naturschutzgebietes Afrikas, dem Namib-Naukluft Nationalpark. Aber das hier ist kein Sand, wie man ihn von der Ostsee oder vom Mittelmeer kennt: Der Sand der Namib ist rostrot und puderfein und die Dünen haben auf ihren Rücken messerscharfe Grate. Ein unbeschreiblicher Anblick! Bei 40 Grad Celsius haben wir einen Spaziergang über und neben den imposanten Dünen unternommen und 500 Jahre alte, abgestorbene Akazien im benachbarten Dead Vlei bestaunt, die dort kohlschwarz aus dem weißen, steinhart getrockneten Lehmboden ragen.
In der Walvis Bay erwarteten uns plötzlich Nebel und feuchte Luft – und das mitten in Afrika! In Walvis Bay leben unzählige Seevögel, Pelikane und sogar Flamingos. Unser Katamaran-Ausflug in die Bucht war ein tolles Erlebnis, einige Robben und Pelikane hüpften oder flatterten sogar an Deck und gingen auf Tuchfühlung mit uns. An Bord schlürften wir Austern und genossen ein Gläschen Sekt.
Mein persönliches Highlight aller Gästehäuser auf der gesamten Reise. Komfort und beste Gastfreundschaft auf höchstem Niveau bekommt hier der Gast geboten. Eine Unterkunft, die alles erfüllt, was sich ein Lodge- oder Gästehausbesucher wünscht. Die Zimmer sind in einem sehr schönen und großzügigen afrikanischen Stil eingerichtet. Sauberer Pool, tolle, stillvolle gastronomische Räume wie eine Bar und ein kleines Restaurant, und eine sehr schön angelegte Außenanlage mit Sicht auf ein beleuchtetes Wasserloch. Dieses Gästehaus wurde nicht nur renoviert – hier steckt das Herzblut von Crissi und Frank drin und dies ist überall zu spüren! Zum Sonnenuntergang gab es Drinks satt – ohne Aufpreis Und natürlich hat die Lagerfeueratmosphäre am Abend nicht gefehlt.
Dieser Tag galt der Tierbeobachtung: Vom offenen Jeep aus konnten wir die einzigartige namibische Tierwelt hautnah erlebt. Alles wurde mit unseren Kameras eingefangen: Löwen, Elefanten, Giraffen, Nashörner, Springböcke, Zebras – Namibia zieht uns in seinen Bann.
Wir durften den Stamm der San in ihrem Hüttendorf besuchen und mit den Ureinwohnern Namibias in vergangene Zeiten eintauchen. Unter ihrer Anleitung schafften es einige in unserer Gruppe tatsächlich, Feuer mit Stöcken und Stroh zu entfachen. Wir lernten Wüstenfrüchte kennen und durften unser Geschick mit Pfeil und Bogen testen. Im Dorf der San haben wir gespürt, wie es sich anfühlt, mit der Natur eins zu sein. Ein beeindruckender Tag!
An unserem letzten Abend in Namibia stand noch einmal eine zweistündige Safari auf dem Programm – natürlich mit abschließenden Sundowner-Drinks beim Sonnenuntergang. Hier wurde uns noch einmal richtig vor Augen geführt, warum wir offensichtlich hier sind. Noch einmal konnten wir Namibia hautnah spüren und hören und die Reise Revue passieren lassen. Im Anschluss besuchten wir noch die Sternenwarte und erlebten den sagenhaften, von keinem künstlichen Licht getrübten Blick auf Abermillionen funkelnde Himmelskörper. Ich möchte an dieser Stelle auch noch besonders das Personal der Onjala-Lodge, Ureinwohner Namibias, hervorheben: Was diese jungen Leute uns sprachlich, menschlich und an Service geboten haben, war wirklich toll. Ihnen gilt meine größte Wertschätzung!
Nachdem wir die unbeschreibliche Weite Namibias, die sagenhafte Landschaft und Tierwelt zwei Wochen lang erleben durften, stiegen wir mit wunderbaren Afrika-Bildern in unseren Köpfen, aber schweren Herzens, wieder in den Flieger zurück nach Deutschland.